VW Tiguan Handbuch

Volkswagen Tiguan Reparaturanleitung: Allgemeine Hinweise

Lackaufbau einer Werkslackierung

Aufbau der Uni-Lackierung, konventionell

Schichtdicke ca. 80-120 um

  1. Stahlblech
  2. Zinkphosphatierung
  3. Elektrotauchgrund
  4. Zwischenfüller
  5. 2K-Uni-Decklack

Volkswagen Tiguan. P00-10117

Aufbau der Uni-Lackierung, Wasserlackbasis

Schichtdicke ca. 80-130 um

  1. Stahlblech
  2. Zinkphosphatierung
  3. kathodische Elektro-Tauchlackierung
  4. Wasserfüller
  5. Wasserbasislack
  6. 2K-Klarlack

Volkswagen Tiguan. P00-10116

Aufbau der Metallic- und Perlcolor-Lackierung, Wasserlackbasis

Schichtdicke ca. 80-130 um

  1. Stahlblech
  2. Zinkphosphatierung
  3. kathodische Elektro-Tauchlackierung
  4. Wasserfüller
  5. Wasser-Metallic/Perlcolor-Basislack
  6. 2K-Klarlack

Volkswagen Tiguan. P00-10116

Aufbau der Zweischicht-Lackierung, konventionell

Schichtdicke ca. 100 um

  1. Stahlblech
  2. Zinkphosphatierung
  3. kathodische Elektro-Tauchlackierung
  4. Zwischenfüller
  5. Uni-Decklack
  6. 2K-Klarlack

Volkswagen Tiguan. P00-10116

Aufbau der Prozess-2010-Lackierung, Wasserlackbasis

Schichtdicke ca. 80-120 um

  1. Stahlblech
  2. Zinkphosphatierung
  3. kathodische Elektro-Tauchlackierung
  4. Wasserbasislack (Funktionsschicht)
  5. 2K-Klarlack

Volkswagen Tiguan. P00-10118

Aufbau der Dreischicht-Lackierung, Wasserlackbasis

Schichtdicke ca. 80-140 um

  1. Stahlblech
  2. Zinkphosphatierung
  3. kathodische Elektro-Tauchlackierung
  4. Wasserfüller
  5. Wasserbasislack (farbgebender Grundton)
  6. Wasserbasislack (Effektschicht)
  7. 2K-Klarlack

Volkswagen Tiguan. P00-10119

Hinweis

  • Die Zirka-Angabe der Schichtdicke kann je nach Farbton variieren und deutet auf Unterschiede je nach örtlicher Lage, vertikalen oder horizontalen Flächen hin.
  • Die Angaben können an einzelnen Fahrzeugen bei Zweitlackierung oder Mehrfachlackierung überschritten werden. Dieses muss aber nicht kommuniziert werden.

Lackaufbau einer Kundendienstlackierung

Beidseitig verzinkte Bleche

Frühere Versuche an Flanschpaarungen haben dazu geführt, nur noch beidseitig verzinkte Bleche einzusetzen. Nur hier können der kathodische Schutz und die Barrierewirkung der Zinkschicht gemeinsam optimal wirken. Insbesondere die schlechter mit Lack (Kantenflucht) geschützten Schnittkanten sind zusätzlich geschützt.

Hinweis

  • Es ist darauf zu achten,
  • dass bei einer Karosserie-Instandsetzung alle Blechkanten gut entgratet sind.
  • dass bei Innenflächen, die nicht lackiert werden, die Zink- und KTL-Schicht vollständig vorhanden ist.
  • dass Schweißinnenflansche und Durchschliffstellen mit Inox-Spray -D 007 600 A1- nachgearbeitet werden.

Spachtelarbeiten

Um die Karosserieoberflächen wieder auf Kontur zu bringen, gelten heute Spachtelmaterialien im Karosseriebau und in der Lackiererei als unverzichtbar. Dabei ist auf die unterschiedlichen Untergrundanforderungen zu achten.

Grundierung

Die Grundierung ist der wichtigste Baustein im Korrosionsschutzsystem, da sie den Zutritt von Wasser und Sauerstoff zur Metalloberfläche verhindert. Originalersatzteile sind in der Regel mit einer schwarzen KTL-Grundierung beschichtet. Welche Art von Grundierung verwendet wird, hängt vom Einsatzgebiet ab.

Hinweis

  • Durchschliffstellen oder Schweißnähte sind so schnell wie möglich wieder mit einer Korrosionsschutzgrundierung zu beschichten.
  • Die KTL-Grundierung ist nicht UV- und säurebeständig. Ersatzteile müssen deshalb auch von innen lackiert werden.
  • Nach einer Korrosionsinstandsetzung und auf blanken metallischen Untergrund ist mit 2K-Wash-Primer -LHV 043 000 A2- zu isolieren, und anschließend mit 2K-HS-Performance-Füller zu füllern.

Füller

Der Füller leistet nur untergeordnete Beiträge zum Korrosionsschutz. Dennoch ist ein passender Füller im Kundendienst unverzichtbar.

Aufgaben:

  • Füller schützt die Karosserie vor Steinschlägen. Im Steinschlagschutzbereich deshalb auf entsprechende Schichtstärke achten.
  • Füller dient zur Oberflächenvorbereitung. Schleifriefen können egalisiert werden.
  • Eingefärbter Füller verbessert das Deckvermögen bei schlecht deckenden Farbtönen.

PVC-Nahtversiegelung und Unterbodenschutz

Hinweis

  • In der Reparatur ist die Nahtabdichtung in ihrer Optik und in der Schichtstärke dem Originalzustand entsprechend wieder herzustellen.
  • Um Beschädigungen und Funktionsstörungen zu vermeiden, müssen Dichtnähte im Bereich montageabhängiger Anbauteile glattflächig verstrichen werden.
  • Wasserablauflöcher müssen frei bleiben.
  • Alle Gewindebolzen und Schweißmuttern mit M-Gewinde sowie alle anderen Bolzen und Anlageflächen für die Montage müssen nach dem Umfang der Abdichtung funktionsfähig sein.
  • Das Abdichtmaterial darf nicht auf blankem Blech, sondern nur auf gefüllerten Untergründen aufgetragen werden.

Um das Eindringen von Wasser in Flansche zu verhindern, wird in kritischen Bereichen der Karosserie der Blechfalz mit pastösem, lösemittelfreien PVC versiegelt. Als Schutz gegen Steinschläge und als Anti-Dröhnschutz wird auch an genau festgelegten Bereichen am Unterboden und in den Radhäusern eine unterschiedlich dicke Schicht aus PVC aufgespritzt.

Hinweis

  • Vor dem Abdichten/Unterbodenschutzauftrag, die Oberfläche immer mit Grundierung und Füller isolieren.
  • Nach einer Korrosionsinstandsetzung und bei blanken, metallischen Untergrund ist mit 2K-Wash-Primer -LHV 043 000 A2- zu isolieren, und anschließend mit 2K-HS-Performance-Füller zu füllern.
  • Beim Unterbodenschutz ist auf die angegebenen Schichtstärken zu achten.

Decklack/Basislack

Beim Decklack/Basislack steht der dekorative Auftrag im Vordergrund. Dieser leistet nur einen untergeordneten Beitrag zum Korrosionsschutz.

Je nach Pigmentanteilen haben die Farben unterschiedliches Deckvermögen. Es sind die Herstellerhinweise zu beachten.

Klarlack

Beim Klarlack steht der dekorative Auftrag im Vordergrund. Der Klarlack leistet ebenfalls nur einen untergeordneten Beitrag zum Korrosionsschutz. Der Klarlack schützt den Decklack/Basislack vor UV-Strahlung und Umweltbelastungen wie z. B. Säureattacken durch Vogelkot.

Wachskonservierung/Hohlraumkonservierung

Die Wachskonservierung/Hohlraumkonservierung spielt eine entscheidende Rolle beim Korrosionsschutz. Je nach Einsatzgebiet stehen im Kundendienst unterschiedliche Materialien zur Verfügung. Die hervorragende Schutzwirkung dieser Materialien ist durch folgende Eigenschaften begründet:

  • hydrophob (Wasser abweisend).
  • gute Adhäsion.
  • keine Rostunterwanderung.
  • Wasserdampfdurchlässigkeit ca. 1.500-mal geringer als bei einer Lackschicht gleicher Dicke.

Reduzierter Lackaufbau Motorraum und Frontklappe innen

Hinweis

Die Lackierung im "Motorraum und der Frontklappe innen" kann modellabhängig im Lackaufbau und Farbton von der Außenlackierung abweichen. Diese Abweichung ist produktionsbedingt und stellt keinen Mangel dar.

Arbeitsanweisung zum Unterboden- und Steinschlagschutz

Hinweis

  • Die Struktur des Unterboden- und Steinschlagschutzes ist bei der Reparatur in seiner Optik und in der Schichtstärke dem Originalzustand entsprechend wiederherzustellen.
  • Wasserablauflöcher müssen frei bleiben.
  • Alle Gewindebolzen und Schweißmuttern mit M-Gewinde sowie alle anderen Bolzen und Anlageflächen für die Montage müssen nach dem Umfang der Abdichtung funktionsfähig sein.

Beschädigungen durch Unfall (ET-Ersatz)

  • Neuteil mit Silikonentferner, lang reinigen.
  • Werksgrundierung anrauen (Schleifpad).
  • Erneutes Reinigen mit Silikonentferner, lang.
  • Bei Durchschliffstellen den 2K-Wash-Primer -LHV 043 000 A2- auftragen.
  • Trocknen (Trockenzeit beachten).
  • Anschließend mit 2K-HS-Performance-Füller füllern.
  • Trocknen (Trockenzeit beachten).
  • Füller trocken mit Schleifpapier (P400-P500) anschleifen, dabei ist ein Durchschliff zu vermeiden.
  • Fläche mit Silikonentferner, lang reinigen.
  • GeeignetenSteinschlagschutz  "Steinschlagschutz" auftragen.
  • Trocknen (Trockenzeit beachten).
  • Struktur eventuell etwas nacharbeiten/glätten.
  • Untergrund mit Silikonentferner, wässrig reinigen.
  • Anschließender Lackaufbau mit Decklack bzw. Basis- und Klarlack

Beschädigung durch Unfall (Instandsetzung)

  • Beschädigtes Bauteil/Fläche gründlich reinigen.
  • Unterbodenschutz mittels Bürstenstrahler -VAS 6446- entfernen.
  • Schadensstelle ausbeulen und bis auf das blanke Blech schleifen.
  • Eventuell vorhandene Korrosion mit dem Bürstenstrahler -VAS 6446- beseitigen, dabei die Übergangsbereiche fein beischleifen.
  • Untergrund mit Silikonentferner, lang reinigen.
  • 2K-Wash-Primer -LHV 043 000 A2- auftragen.
  • Trocknen (Trockenzeit beachten).
  • Anschließend mit 2K-HS-Performance-Füller füllern.
  • Trocknen (Trockenzeit beachten).
  • Füller anschleifen.
  • Untergrund mit Silikonentferner, lang reinigen.
  • Geeigneten Spachtel auftragen.
  • Spachtel mit Schleifpapier (P80-P240) schleifen, dabei Übergangsbereiche großzügig anschleifen.
  • Untergrund mit Silikonentferner, lang reinigen.
  • 2K-Wash-Primer auftragen.
  • Anschließend mit 2K-HS-Performance-Füller füllern.
  • Trocknen (Trockenzeit beachten).
  • Füller im Steinschlagschutzbereich trocken mit Schleifpapier (P400-P500) anschleifen, dabei ist ein Durchschliff zu vermeiden.Fläche mit Silikonentferner, lang reinigen.
  • GeeignetenSteinschlagschutz  "Steinschlagschutz" auftragen.
  • Trocknen (Trockenzeit beachten).
  • Struktur eventuell etwas nacharbeiten/glätten.
  • Gesamte Füllerfläche mit trocken mit Schleifpapier (P400-P500) schleifen.
  • Untergrund mit Silikonentferner, wässrig reinigen.
  • Lackaufbau mit Decklack bzw. Basis- und Klarlack herstellen.

Risse im Steinschlagschutz

Hinweis

Die Instandsetzung erfolgt nach der Beschreibung "Beschädigung durch Unfall (Instandsetzung)".

Beschädigung durch Steinschlag (Splitt, Granulat usw.)

  • Schadensstellen gründlich reinigen.
  • Beschädigte Flächen mit Schleifpad anschleifen. Bei tieferen Einschlägen trocken mit Schleifpapier (P120-P240) anschleifen.
  • Untergrund mit Silikonentferner, lang reinigen.
  • Bei Durchschliffstellen den 2K-Wash-Primer -LHV 043 000 A2- auftragen.
  • Trocknen (Trockenzeit beachten).
  • Anschließend mit 2K-HS-Performance-Füller füllern.
  • Trocknen (Trockenzeit beachten).
  • Füller trocken mit Schleifpapier (P400-P500) anschleifen, dabei ist ein Durchschliff zu vermeiden.
  • Untergrund mit Silikonentferner, lang reinigen.
  • Geeigneten Steinschlagschutz  "Steinschlagschutz" auf die Schadensstellen auftragen. Bei großen Schadensstellen muss die gesamte Fläche nachgearbeitet werden.
  • Trocknen (Trockenzeit beachten).
  • Struktur eventuell etwas nacharbeiten/glätten.
  • Fläche mit Silikonentferner, wässrig reinigen.
  • Anschließender Lackaufbau mit Decklack bzw. Basis- und Klarlack herstellen.

Vorbehandlung der Klebefläche beim Ersetzen lasergelöteter Dächer

  • KTL-Grundierung der Klebefläche des Dachs trocken mit Schleifpapier P180 metallisch blank schleifen.

Volkswagen Tiguan. P00-10075

  • Klebefläche der Dachholme trocken mit Schleifpapier P180 metallisch blank schleifen.

Volkswagen Tiguan. P00-10076

Hinweis

Durchschliffstellen außerhalb der Karosserieverklebung sind mit 2K-Wash-Primer -LHV 043 000 A2- zu grundieren und anschließende mit 2K-HS-Performance-Füller zu füllern.

  • Klebereiche mit Silikonentferner reinigen.
  • Dach ersetzen → Karosserie Mitte, Dach, Rahmen; 

  1. 2K Scheibenklebstoff
  2. Dach
  3. Glas-/Lackprimer
  4. 2K Karosserieklebstoff
  5. Dachholm/Seitenteil
  6. Metallisch blank geschliffener Bereich

Korrosionsschutzmaßnahme Kotflügel im Anlagebereich der Radhauschale

Hinweis

  • Die Korrosionsschutzmaßnahme im Kotflügelfalz ist bei allen neuen Ersatzteilen aufzutragen, bei denen die zusätzliche Abdichtung werkseitig nicht vorhanden ist.
  • Die zusätzliche Abdichtung soll korrosionsschutztechnisch eventuelle "Scheuerstellen" der Radhausschale im Kotflügelfalz vorbeugen.

 

  • Füllerapplikation im Innen- sowie im Außenbereich des Kotflügels durchführen.
  • Nach getrockneter Füllerapplikation das Abdichtmaterial -D 511 500 A2- im Anlagebereich der Radhausschale (Kotflügelfalz) auftragen und verstreichen.

Maß a - 20 mm
  • Höhe der Abdichtung
Maß b - 10 mm
  • Breite der Abdichtung

Hinweis

Das -Maß b- kann variieren, da es Kotflügel mit unterschiedlich breiten Falzkanten gibt. Dabei ist zu beachten, dass immer die gesamte Falzkante abgedichtet wird.

Vor der Montage sind die Innenseiten des Radlaufs und das Stegblech mit Hohlraumkonservierung zu versiegeln.

Instandsetzungshinweise bei Falzkorrosion

Korrosion an den Falzkanten als Beispiel an der Motorhaube, Tür oder auch Heckklappe

  • Korrosionsstellen mit  "Bürstenstrahler-Set, pneumatisch -VAS 6446-" oder  "Stabstrahlerset -VAS 6776-" entfernen.
  • Übergänge mit Schleifpapier P360 - P400 ausschleifen.
  • Untergrund mit Silikonentferner reinigen.
  • Nach einer Korrosionsinstandsetzung und vor dem Abdichten ist der Untergrund mit 2K-Wash-Primer -LHV 043 000 A2- zu isolieren, und anschließend mit 2K-HS-Performance-Füller zu füllern.
  • Nach getrockneter Füllerapplikation muss der gefüllerte Bereich mit P400- P500 trocken anschleifen, dabei ist ein "Durchschliff" unbedingt zu vermeiden. Anschließend geschliffene Bereiche mit Silikonentferner reinigen.
  • Nach getrockneter und geschliffener Füllerapplikation müssen die Blechkanten im Falzbereich dünn mit einer Feinnahtabdichtung  "Abdichtmaterialien" abgedichtet werden. Die Feinnahtabdichtung ist dem Original Zustand anzugleichen, siehe → " Fahrzeugspezifischen Informationen Lack" des jeweiligen Fahrzeugs.

Hinweis

  • In der Reparatur ist die Nahtabdichtung in ihrer Optik und in der Schichtstärke dem Originalzustand entsprechend wieder herzustellen.
  • Um Beschädigungen und Funktionsstörungen zu vermeiden, müssen Dichtnähte im Bereich montageabhängiger Anbauteile glattflächig verstrichen werden.
  • Wasserablauflöcher müssen frei bleiben.
  • Alle Gewindebolzen und Schweißmuttern mit M-Gewinde sowie alle anderen Bolzen und Anlageflächen für die Montage müssen nach dem Umfang der Abdichtung funktionsfähig sein.
  • Das Abdichtmaterial darf nicht auf blankem Blech, sondern nur auf gefüllerten Untergründen aufgetragen werden.

 

  • Der weitere Lackaufbau ist nach Herstellervorgaben wieder herzustellen.
  • Falzbereich umlaufend mit  "Druckbecherpistole -V.A.G 1538-" hohlraumkonservieren  "Konservierung".

Hinweis

Nur wenn der Falzbereich von innen luftdicht (so, dass keine Feuchtigkeit eindringen kann) versiegelt werden kann, ist eine Instandsetzung wirksam.

Hohlraumkonservierungsbereich am Beispiel Heckklappe

Volkswagen Tiguan. P00-10292

Hohlraumkonservierungsbereich am Beispiel Motorhaube

Volkswagen Tiguan. P00-10293

Hohlraumkonservierungsbereich am Beispiel einer Tür

Volkswagen Tiguan. P00-10294

Korrosionsschutz von Karosserie-, Anbau- und Schweißteilen

Anbauteile

  • Kotflügel, Türen, Deckel und Klappen sind auch auf der Innenseite komplett zu beschichten. Je eine Spritzgang Nass in Nass Verfahren sind hierfür ausreichend.
  • Vor der Montage sind die Innenseiten der Anbauteile mit Hohlraumkonservierung  "Konservierung" zu versiegeln, um somit den Originalzustand wieder herzustellen. Siehe "Fahrzeugspezifische Informationen Lack"
  • Fahrzeuge mit Radhausschalen müssen am Radlauf einen zusätzlichen Scheuerschutz erhalten  "Korrosionsschutzmaßnahme Kotflügel im Anlagebereich der Radhauschale"

Schweißteile

  • Alle Schweißteile, außer Dach, sind auf der Innenseite komplett zu grundieren und zu füllern. Die sichtbaren Innenflächen müssen mit einem Spritzgang Basis- und Klarlack beschichtet werden. Gegebenenfalls ist dies schon vor dem Einschweißen durchzuführen. Im Zweifelsfall ist der Serienstand maßgebend.
  • Sind Abdichtarbeiten erforderlich, werden diese erst nach dem vorgeschriebenen Lackaufbau vorgenommen.
  • Alle hohlraumbildenden Teile wie Säulen, Holme, Seitenteile etc. sind mit Hohlraumkonservierung  "Konservierung" zu beschichten.

Alle im Serienstand mit einem Geräusch dämmenden oder Steinschlag schützenden Material beschichteten Teile (z. B. Radhaus, Bodenblech, Abschlussblech vorn/hinten oder Unterholm außen) sind folgerndermaßen zu beschichten:

  • Radhäuser und Unterboden mit spritzbarer Nahtabdichtung  "Abdichtmaterialien"
  • Größere Spalten bzw. erhöhte Schichtstärken mit Vorlegematerial Klebe-Dichtmasse -D 511 500 A2- ausgleichen
  • Schwellerbereich, Seitenteil unten, Abschlussblech-Ecken mit Steinschlagschutz  "Steinschlagschutz"

Lackierung des Parkhilfe Sensor

Um Funktionsstörungen des Parkhilfe-Sensors (Einparkhilfe) auszuschließen, sind bei einer Lackierung folgende Parameter unbedingt einzuhalten:

Lackierung Neuteil

  • Maximale Schichtdicke 125 um; eine Schichtdickenmessung nach der Lackierung ist unbedingt durchzuführen
  • Maximale Aushärtungstemperatur 1 Stunde bei 90 ºC

Lackierung Altteil

  • Entlackung (Schleifen) nur bis zur Grundierung
  • Mindestschichtdicke von 5 - 10 um Beschichtung muss erhalten bleiben
  • Maximale Schichtdicke 125 um; eine Schichtdickenmessung nach der Lackierung ist unbedingt durchzuführen
  • Maximale Aushärtungstemperatur 1 Stunde bei 90 ºC

Volkswagen Tiguan. P00-10878

Elektrische Leitfähigkeit

  • Lack oder Lacknebel darf nicht in den Stecker gelangen; Stiftkontakt muss nach dem Lackieren garantiert sein

Reinigung

  • Ein Eintauchen in Reinigungslösungen, ohne vorheriges Abkleben der Steckerstifte, ist untersagt

Funktionsprüfung

  • Fahrzeugdiagnosetester anschließen und Funktion prüfen → Elektrische Anlage Allgemeine Informationen; 

Reparatur-Lackaufbau und Schichtdicken

  1. Grundiertes Neuteil mit Ersatzteil Grundierung: 2 - 10 um
  2. Füller: 30 - 40 um
  3. Basislack Uni: 10 - 20 um
  4. Basislack metallic/Perleffekt: 20 - 25 um
  5. Klarlack: 35 - 50 um

Volkswagen Tiguan. P00-10880

Lackierbereich

  1. Der Lackierbereich des Sensors ist die Stirn und Seitenfläche der Membrane. Die Seitenfläche wird bei minimal 3 bis maximal 4 mm von der Stirnseite der Membrane nach hinten lackiert.
  2. In diesem Bereich ist kein Lack zulässig.

Volkswagen Tiguan. P00-10879

ACC-Adaptive Cruise Control

Hinweis

  • Bei Fahrzeugen mit ACC darf die Blende im rechten Abdeckteil des Stoßfängers vorn bei einer Reparatur-Lackierung oder einem Ersatz nicht lackiert werden. Das sich dahinter befindende ACC-System kann durch die hinzugekommene Lackschichtdicke seine Funktion verlieren.
  • Die Abdeckung des Gebers für Abstandsregelung im Stoßfänger-Ziergitter besteht aus radardurchlässigem Material. Die Abdeckung ist beheizbar, um ggf. Funktionseinschränkungen durch Schnee- und Eisbefall zu vermeiden.
  • Alle Änderungen der Oberfläche wie nachträgliche Lackierung, Aufkleber und sonstige nachträglich angebrachte Gegenstände können zu Funktionsstörungen führen.

Steuergerät für Abstandsregelung -J428-

Die Abbildung zeigt das Steuergerät für Abstandsregelung -J428- beim Golf. Bei anderen Fahrzeugmodellen kann die Abbildung abweichen.

  1. Adapterplatte
  2. Halter
  3. Befestigungsbohrung
  4. Justageschraube vertikal
  5. Blende
  6. Geber für Abstandsregelung/Steuergerät für Abstandsregelung
  7. Justageschraube horizontal

Volkswagen Tiguan. N00-11190

    Sicherheitshinweise
    Sicherheitsmaßnahmen bei der Lackierung von Fahrzeugen mit Gasbetrieb GEFAHR! Lebensgefahr bei zu hohen Trocknungstemperaturen! Hohe Temperaturen erhöhen den Druck im Kraftstoffbehälter Erdgas ...

    Original Produkte
    ...

    Mehr sehen:

    Volkswagen Tiguan Betriebsanleitung > Airbag-System: Kontrollleuchte
    Abb. 70 Im oberen Teil der Mittelkonsole: Kontrollleuchte für abgeschalteten Beifahrer-Frontairbag. Lesen und beachten Sie zuerst die einleitenden Informationen und Sicherheitshinweise⇒Einleitung zum Thema  leuchtet Ort mögliche Ursache ...

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